Heute erlebe ich eine Realsatire. Weil die Stadt das Baugebiet "Auf den Wohden" bei der Planung maximal ausgereizt hat (ein Grundstück quetschen wir noch raus ...), sind in der Folge viel zu enge Zuwegungen zu den Grundstücken entstanden. Die Müllfahrer der BEG weigern sich deshalb zu recht, die schmalen Querwege zu bedienen. Das wiederum hat zur Folge, dass die betroffenen Anwohner künftig bis zu drei mal in der Woche ihre Mülleimer zur Hauptzuwegung bringen müssen.
Doch nun zum eigentlichen Thema. Die betroffenen Anwohner wurden heute durch zwei BEG-Mitarbeiter in Warnwesten vor Ort über die Neuerung informiert. Und weil man schon mal vor Ort ist, wurden die gelben Tonnen auf korrekten Inhalt geprüft. Mindestens drei gelbe Tonnen sind wegen unzulässigem Inhalt mit einem roten Sticker versehen worden, was besagt, dass diese Tonne deshalb nicht geleert wird. Wie eine Anwohnerin erzählt, waren wohl auch Gartenabfälle in einer der Tonnen.
Egal. Der Müllwagen kommt, der Fahrer leert die Tonnen, sieht, dass da noch die rot markierten Tonnen stehen. Der Fahrer steigt aus, holt sie zum Wagen und entleert sie. TROTZ rotem Sticker! Hat der Fahrer nur gute Laune oder hat ihn sein Arbeitgeber nicht über die Bedeutung von rotem Zettel auf den Tonnen aufgeklärt?
Kein Wunder, wenn die Recycle-Quote nicht ihr Soll erreicht. Ein anderes Beispiel für verfehlte Kommunikation sind Joghurtbecher, die mit Pappe umkleidet sind. Kommen sie so in die Tonne, sind sie nicht recyclebar. Erst wenn die Pappe entfernt wird, was, wenn man es weiß, mittels Reißverschluss leicht von der Hand geht, ist der so befreite Plastikbecher recyclebar! Von diesem Umstand erfuhr ich zufällig in einer TV-Sendung, in der ein Mitarbeiter einer Recyclefirma das erwähnt hat. Das ist der falsche Weg. Weder Hersteller noch Politik informieren die Konsumenten ausreichend.